Die Diskussionen um den Erhalt oder Abriss des „blauen Hauses“ in der Fabrikzeile nehmen zu. Glücklicherweise, muss man sagen. Denn Stück für Stück werden Denkmäler in Hof dem Erdboden gleichgemacht, um hier moderne gesichtslose Zweckbauten zu errichten. Bereits im Dezember klagte der Dicke Hund sein Leid. Gerade in Hof regiert der Abrissbagger. Jetzt stellt sich die Frage, ob die Fassade des „Blauen Hauses“ zumindest in einen Neubau integriert werden kann. Auch der Kulturlandschaftsbeauftragte des Landkreises Hof, Edwin Greim, sieht in dem Gebäude eines der wenigen noch vorhandenen charakteristischen Zeugen Hofer Industriegeschichte. Er folgt damit der Meinung von Adrian Roßner, dem Kreisarchivpfleger und studiertem Historiker, der erklärt, dass es bei Industriekultur „auch immer um die Menschen geht und ihre Art zu leben“.
Roßner hat nicht nur beim Bayerischen Fernsehen seine eigene Reihe „Adrians Gschichtla“ in der Sendung „Wir in Bayern“. Auch das aktuelle Heft des „Frankentourismus“ stellt ihn als Heimatforscher, Historiker und Häuserretter vor, als „Schatzsucher in der eigenen Geschichte“. Schon bevor der Kämpfer für die Schönheiten der Heimat auf der Welt war, hat der Hofer Künstler Max Dietz Ende der 70er Jahre den Abriss einer reizvollen Jugendstilvilla zugunsten eines fortschritllichen Betonklotzes eindrucksvoll dargestellt. Das Bild heißt „HofPorträt mit Trauerrand“ (Bild oben). Es zeigt die Umrisse der „Deininger-Villa“ und die Betonsäulen zum Neubau des Zentralkaufs, einem ausgesprochen hässlichen Betonklotz, der wiederum abgerissen wurde, um Platz für die „Hof-Galerie“ zu machen. Dem Künstler Max Dietz wird die Arbeit nicht ausgehen wenn es darum geht, weitere Hof-Porträts mit Trauerrand zu schaffen.