Es ist schon bedenklich: Erst in schlechten Zeiten besinnt man sich auf das Wichtige. Was brauchen wir wirklich zum Leben? Sieht man sich die Supermarkt-Prospekte an, die einem Woche für Woche ins Haus flattern, könnte man das Meiste streichen. Ein Überangebot an Lebensmitteln, meist industriell gefertigt und in Plastik verpackt. Jeder weiß, die Überproduktion hat zur Wegwerfgesellschaft geführt. Nicht mehr benötigte Lebensmittel landen auf dem Müll, die Plastikberge steigen. Allein das wäre schon ein Grund zum Umdenken. Nicht mehr den Einkaufswagen vollschlichten, weil ja alles (angeblich) so billig ist. Sondern gezielt einkaufen. Nur das, was man wirklich braucht zum gesunden Leben. Und siehe da, wir entdecken, dass wir in der Genussregion leben, die man sich wünscht. Nirgendwo gibt es mehr Bäcker und Metzger als bei uns in Oberfranken. Da weiß man, wo Brot und andere Backwaren, wo das Fleisch und die Würste herkommen. Immer mehr Bauern haben, um nicht mehr dem Preisdruck der Konzerne ausgesetzt zu sein, ihre eigenen Verkaufsstellen eingerichtet. Kleine Holzhäuser, in denen man frische Milch in Mehrwegflaschen abfüllen kann, wo es Eier von freilaufenden Hühnern und Fleisch und Wurst von den Strohschweinen und Rindern des Bauernhofs gibt. Oder auch Kartoffeln und Mehl und andere schmackhafte, gesunde Lebensmittel. Vor Ort kaufen, frisch, möglichst unverpackt und ohne lange Transportwege. Für uns der Lichtblick des Monats.