Der Dicke Hund im Oktober

„Es gibt nicht Gutes, außer man tut es!“. Ein geflügeltes Wort des deutschen Schriftstellers Erich Kästner. Es will uns sagen, dass es nicht ausreicht, gute Ideen zu haben, sondern sie müssen auch in die Tat umgesetzt werden. So geschehen in der Hofer Innenstadt, wo die Leiterin einer Apotheke mehrere Europaletten zusammenstellte, mit einem grünen Überzug versah und vor einem verkaufsoffenen Sonntag im Juni in die Altstadt stellte. Denn sie hatte festgestellt, dass sich Kunden und Passanten mehr Sitzgelegenheiten in der Innenstadt wünschten. Tatsächlich wurden die Plätze gut und gerne genutzt, gerade dann, wenn man sich im Sommer etwas ausruhen wollte. Da aber keine Genehmigung der Stadt Hof eingeholt wurde, landete nach etwa zwei Monaten ein städtisches Schreiben im Briefkasten der Apotheke. Die Verwaltung drohte die kostenpflichtige Entfernung und Bußgeld an, denn die Sitzmöbel würden nicht ins städtische Gestaltungskonzept passen. Aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung darf das Mobiliar nun erstmal bis November stehen bleiben. Das ist schon deshalb erfreulich, weil es so weiterhin die Möglichkeit gibt, sich ungezwungen hinzusetzen und etwas auszuruhen. Und auch deshalb, weil der Stadt durch die Aufstellung keine Kosten entstanden sind und sich das Personal der Apotheke um die Pflege und Sauberkeit kümmert. Ende gut, alles gut? Von wegen. Der Dicke Hund stellt sich die Frage, warum sich die Verwaltung nicht mit der Apothekenleiterin zusammengesetzt hat. Warum nicht Bürger gefragt wurden, bevor man gleich mit Strafandrohungen kommt. Wichtig ist, dass es den Bürgern und Gästen in der Stadt gefällt und nicht, dass sich die zuständige Abteilung im Rathaus aktenmäßig im Recht fühlt. Androhungen statt Gespräche. Für uns der Dicke Hund des Monats.