Der Dicke Hund im November

„Kurswechsel: DB verkauft keine Bahnhofsgebäude mehr“, so verkündete die Deutsche Bahn im Juli. DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber: „Bahnhöfe sind das Eingangstor der Reisenden zum Zug, ihre Gebäude und Vorplätze quasi die Visitenkarte eines Ortes. Sie müssen freundlich und einladend sein“. Die Flächen sollen demnach gemeinsam mit den Städten und Gemeinden gestaltet und weiterentwickelt werden. Da sollte die Stadt Hof den Herrn Huber mal nach Hof zur Besichtigung einladen. Das Hauptbahnhofsgebäude verkommt zusehends. Nachdem die Bahn die versiffte Toilettenanlage zugesperrt hatte, baute die Stadt auf eigene Kosten eine WC-Anlage auf das Bahnhofsgelände, um zumindest für das drückendste menschliche Bedürfnis Abhilfe zu schaffen. Jetzt hat die Stadt auf deren Außenmauern einige Fotos zu einem weltweit beachteten Ereignis, den Prager Flüchtlingszügen, die 1989 in Hof eintrafen, angebracht. Eine Genehmigung für eine Ausstellung am Bahnsteig hatte die Bahn nicht erteilt, da ihr, laut DB-Pressesprecherin, nur eine Anfrage zur Anbringung einer weiteren Gedenktafel am Bahnsteig vorlag, nicht jedoch zu einer Fotodokumentation. Noch schlimmer allerdings: der Zustand des Bahnhofsgebäudes. „Willkommen in Hof“ wirbt ein Transparent im Eingangsbereich des Gebäudes. „Nix wie weg“ denkt man sich in der Realität. Höchste Zeit, um mit der Bahn energisch zu verhandeln. Denn so eine üble „Visitenkarte“ braucht keiner.

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