Der Dicke Hund im April

Im Rathaus der Stadt Hof muss man sich den Kopf zerbrechen. An allen Ecken und Enden fehlt Geld für dringend notwendige Investitionen. Grund ist die fehlende Auszahlung der Stabilisierungshilfe von etwa sechs Millionen Euro. Damit wenigstens in Zukunft wieder Gelder aus München fließen, gibt es klare Vorgaben des Finanzministeriums an die Stadt Hof. Sie müsse Gebühren und Steuern erhöhen und gleichzeitig freiwillige Leistungen überprüfen. Will heißen: Die Hofer werden zur Kasse gebeten! Die Stadt muss ihre Einsparungen darlegen, bei „freiwilligen Leistungen“ wie bei Kultureinrichtungen, Spielplätzen, dem Unterhalt von Parks, Büchereien und Schwimmbädern. Und das ausgerechnet in der Stadt Hof, die prozentual so viele Flüchtlinge aufgenommen hat wie keine andere im weiß-blauen Freistaat. Beim verfügbaren Haushaltseinkommen ist Hof bayerisches Schlusslicht. Deshalb tut jeder Euro, der zusätzlich ausgegeben werden muss, doppelt weh. Höhere Hundesteuer, höhere Parkgebühren (möglicherweise auch bald am Untreusee), höhere Eintrittspreise für Schwimmbäder und andere Einrichtungen. Den armen Menschen wirds genommen, den reichen wirds gegeben.Im Handstreich genehmigten sich die Abgeordneten im Bundestag eine monatliche Diätenerhöhung um 635,50 Euro auf über 11.227,- Euro. Fast 50 Millionen Euro kassierte Andrea Tandler, die Tochter des ehemaligen bayerischen Finanzministers Gerold Tandler für die Vermittlung von Corona-Masken. Völlig legal, wie es heißt, hätte sie nur nicht „vergessen“, auf diese Provisionen Steuern zu bezahlen. Und Mr. Cash Money aus Nigeria, wie ihn die BILD-Zeitung nennt, bekommt jährlich 1,5 Millionen Euro an Kindergeld und Sozialleistungen. Geld ist für alle da. Nur nicht für die, die es dringend bräuchten. Für uns der Dicke Hund des Monats.