Im Oktober kommen dank der Hofer Filmtage wieder Menschen aus der ganzen Welt nach Hof. „Hoffentlich nicht mit der Bahn“, denkt sich da der dicke Hund. Denn während im Rest der Republik und im Nachbarland Tschechien moderne Elektrozüge fahren, heißt es in Hof „umsteigen“. Denn rund um Hof sind die meisten Bahnstrecken noch nicht elektrifiziert. Hier müssen weiter aussortierte Dieselloks wie der abgehalfterte Pendolino auf den Schienen rumpeln. Seit drei Jahrzehnten sitzen Bahn und Bund den notwendigen Ausbau aus. Und immer, wenn der dicke Hund denkt, es geht nicht schlimmer, reicht ein Blick auf die Bahn. Anstatt die Strecke Nürnberg–Marktredwitz zu elektrifizieren, wurde sie von einem Tag auf den anderen komplett stillgelegt. Der Grund: marode Brücken. Kam natürlich auch völlig überraschend bei einer 150 Jahre alten Brücke. Tausende Pendler sind betroffen. Für alle Bahnreisenden ab Hof und Marktredwitz gibt es auf unbestimmte Zeit keine direkte Schienenverbindung mehr nach Nürnberg. Armin Kroder, Landrat des Nürnberger Landes, sagt: „Was wir hier erleben, ist eine hausgemachte Verkehrskatastrophe. Statt endlich in Ausbau und Elektrifizierung zu investieren, wurde die Instandhaltung verschleppt. Jetzt zahlen Pendler und die ganze Region den Preis.“ Aber vielleicht ist das der Plan der Bahn. Warum die Strecke an den aktuellen technischen Stand anpassen, wenn man sie ganz dem Verfall preisgeben kann? Für uns der dicke Hund des Monats und vielleicht Inspiration für den nächsten Film auf den Hofer Filmtagen. Es wird ein Drama oder ein Krimi.



