Der Dicke Hund im Juni

In den letzten Jahrzehnten gab es vor dem Hofer Volksfest nur eine Frage, die die Menschen bewegte: „Wos kost‘n heier die Mooß Bier?“ In den letzten beiden Jahren stellte sich die Frage nicht. Die Gründe waren pandemisch und können abgehakt werden. In diesem Jahr dann Erleichterung, nachdem sogar das Münchener Oktoberfest grünes Licht bekommen hatte. Da die Hofer Volksfestwirte als bisherige Betreiber Bedenken hatten, dass das teure Festzelt sich finanziell nicht stemmen lassen würde, schlugen sie einen „Open-Air-Biergarten“ vor, was abgelehnt wurde. Dafür bekam die Allgäuer Mörz Festzeltbetriebs GmbH den Zuschlag. Die hatte unter anderem auch das Bayreuther Volksfest betrieben, hier aber kurzfristig abgesagt, so dass es nun ohne Festzelt stattfindet. Dadurch aufgeschreckt, versucht die Stadt Hof verzweifelt, ein ähnliches Schicksal für ihr Volksfest Ende Juli zu verhindern. Die Stadt erwarte eine Aussage, um die Firma Mörz zu ihrer Teilnahme am Volksfest zu drängen. Interessant aber ist eine Erklärung für ihren Mörz-Zuschlag. In einem Frankenpost-Artikel heißt es, „die Stadt“ erkläre, dass Mörz „durch die Größe seines Unternehmens das coronabedingte Risiko leichter tragen“ könne. Ein Irrglaube, der die Stadt Hof einmal mehr in schwere Bedrängnis bringt. Es bleibt zu hoffen, dass städtische Phrasendrescher, die derartige Fehlentscheidungen in die Wege leiten, bald einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen können. Für das Volksfest zum Beispiel werden noch dringend Kellner und Bedienungen gesucht. Für den Biergarten und – mit viel Glück – auch für das Bierzelt.

Der Lichtblick im Juni

Es ist schon bedenklich: Erst in schlechten Zeiten besinnt man sich auf das Wichtige. Was brauchen wir wirklich zum Leben? Sieht man sich die Supermarkt-Prospekte an, die einem Woche für Woche ins Haus flattern, könnte man das Meiste streichen. Ein Überangebot an Lebensmitteln, meist industriell gefertigt und in Plastik verpackt. Jeder weiß, die Überproduktion hat zur Wegwerfgesellschaft geführt. Nicht mehr benötigte Lebensmittel landen auf dem Müll, die Plastikberge steigen. Allein das wäre schon ein Grund zum Umdenken. Nicht mehr den Einkaufswagen vollschlichten, weil ja alles (angeblich) so billig ist. Sondern gezielt einkaufen. Nur das, was man wirklich braucht zum gesunden Leben. Und siehe da, wir entdecken, dass wir in der Genussregion leben, die man sich wünscht. Nirgendwo gibt es mehr Bäcker und Metzger als bei uns in Oberfranken. Da weiß man, wo Brot und andere Backwaren, wo das Fleisch und die Würste herkommen. Immer mehr Bauern haben, um nicht mehr dem Preisdruck der Konzerne ausgesetzt zu sein, ihre eigenen Verkaufsstellen eingerichtet. Kleine Holzhäuser, in denen man frische Milch in Mehrwegflaschen abfüllen kann, wo es Eier von freilaufenden Hühnern und Fleisch und Wurst von den Strohschweinen und Rindern des Bauernhofs gibt. Oder auch Kartoffeln und Mehl und andere schmackhafte, gesunde Lebensmittel. Vor Ort kaufen, frisch, möglichst unverpackt und ohne lange Transportwege. Für uns der Lichtblick des Monats.

Hofoskop: Krebs (22.06.-22.07.)

Der Krebs ist eines der gefühlvollsten und empfindlichsten aller Sternzeichen. Sein Herz ist meist stärker als Logik und Verstand. Oft lässt er sich von seinem Bauchgefühl leiten und trifft Entscheidungen, die aus rationaler Sicht keinen Sinn ergeben. Das lässt ihn auf sein Umfeld oft kauzig erscheinen, aber oftmals liegt er mit seinen Vermutungen eben genau richtig. Die gefühlvolle Seite kann jedoch auch ein Problem darstellen. Nicht selten schleppt er Verletzungen und Enttäuschungen lange mit sich herum. Manche nennen ihn nachtragend, denn ein gutes Gedächtnis hat der Krebs auch noch. Außerdem haben die meisten Krebs-Geborenen Ideale, die ihnen heilig sind. Die verfechten sie dann auch mit Feuereifer. Zwischenmenschlichkeit und Respekt sind ihm wichtig; Intoleranz akzeptiert er nicht. Seine verletzliche Seite zeigt er aber nur wenigen, allen voran seinem Partner. Dieser bekommt den Grenzgänger Krebs – zwischen Wasser und Land – in allen Facetten zu spüren, seine Zielstrebigkeit und sein Einfühlungsvermögen genauso wie seine Irrationaliät und Stimmungsschwankungen. Wer den Krebs-Menschen zu nehmen weiß, dem ist ein faszinierender Zeitgenosse sicher.

Hofoskop: Zwillinge (22.05.-21.06.)

Der Zwilling lässt sich kurz zusammenfassen: neugierig, rastlos und kommunikativ. Ihr klares, strukturiertes Denken und ihren aufmerksamen Verstand verdanken die Zwillinge dem Planeten Merkur, der über ihr Sternzeichen herrscht. Sie sind neugierig und lieben es neues zu entdecken. Positiv ist auch der Erfindergeist des Zwillings. Egal, welches Problem: Er findet bestimmt eine Lösung! Damit ist er auch ein geschätzter Berater bei seinen Mitmenschen. Zwillinge-Geborene sind die Entertainer in Person: vielseitig und kommunikativ. Auf Leute zuzugehen, fällt ihnen unglaublich leicht. Selbst vollkommen Fremde werden wie gute Freunde behandelt. Ein Konflikt mit dem Zwilling hat es allerdings in sich. Seine wohl überlegten Argumente bringen seine Kontrahenten schon einmal um den Verstand. Der Zwilling liebt die Veränderung. Da kann es schon mal zum abrupten Jobwechsel oder Umzug kommen. Ab und zu sollte der rastlose Zwilling auch mal Luft holen. Und falls ihm die Decke auf den Kopf fällt, wirkt ein Urlaub Wunder.

Korrektur: Der Fichtelgebirgslandrat wurde erst im Jahr 1968 geboren.

Der Lichtblick im Mai

Man kann es ein historisches Spektakel mit überaus ernstem Hintergrund bezeichnen. Im Jahr 1430 wurde Hof von den Hussiten überfallen und dem Erdboden gleichgemacht. Der Chronist der Stadt Hof, Enoch Widman, schrieb hierüber: „Alles wurde geblündert, viel volks erschlagen, einesteils weggefüret und beides, alte und newe stadt, zu grund ausgebrandt, auch der kirchen und gotteshäuser nicht verschonet…“ Um vom damaligen Markgrafen Steuerbefreiung für den Wiederaufbau zu bekommen, mussten sie für die Verteidigung ihrer Stadt sorgen. Bisher mit der Armbrust bewaffnet, legten sich die Bürger Feuergewehre zu. Als die Hussiten die Stadt erneut belagerten, wurde mit ihnen verhandelt. Sie zogen wieder ab, nachdem sie Geld bekommen hatten. Die Scheibenschützengesellschaft im Sigmundsgraben hatte sich bewährt. Später wurde der Name „Schlappentag“ eingeführt, weil die Handwerker erst auf den letzten Drücker in ihren Schlappen in Form von Holzpantoffeln zum Pflichtschießen kamen. Heute ist der Schlappentag immaterielles Kulturerbe in Bayern. Er wird als Hofer Nationalfeiertag begangen. Mit einem großen Festumzug der Schützen und der Handwerker durch die Innenstadt zum Schießhaisla. Dort wird dann das extra für dieses Ereignis eingebraute Schlappenbier angezapft und mit Wonne getrunken. Wegen der Corona-Pandemie musste bereits die letzten Schlappentage abgesagt werden. Auch heuer soll er nicht in gewohnter Form stattfinden, sondern eine Woche vom 13. bis 19.Juni dezentral an mehreren Plätzen in der Stadt über die Bühne gehen. Bleibt zu hoffen, dass am Traditionstag, Montag nach dem Pfingstmontag, ein würdiger Schlappentag stattfindet, dessen Geschichte (leider) durchaus Parallelen zur Gegenwart zulässt. Jetzt für Montag, den 13.Juni planen: Fröhlich feiern, aber auch ernsthaft gedenken. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im Mai

Eine attraktive Innenstadt – das ist wichtig nicht nur für deren Einwohner, sondern auch für die Gäste aus Nah und Fern. Die Zeitschrift „Kommunal“ hat bundesweite Vergleiche veröffentlicht, in denen auch 587 Mittelstädte mit Einwohnerzahlen von 20.000 bis 75.000 untersucht wurden. Leitfrage war, in welchen Städten der Handel eine besondere Rolle spielt und gleichzeitig positive Lebensbedingungen vorhanden sind. 67 Indikatoren wurden herangezogen, darunter Daten zur Bevölkerungsstruktur, zur Wirtschaftskraft oder zur Wertschöpfung im Handel und im Dienstleistungsbereich. Die Stadt Hof schneidet dabei leider nicht gut ab – schlechtes Mittelfeld auf Platz 326. Weiter vorne liegen die oberfränkischen Nachbarstädte Kulmbach auf Rang 210 und Bayreuth auf Platz 165. Einen Spitzenwert erreicht die Stadt Weiden. Sie belegt deutschlandweit Platz 16, bayernweit Platz 2. Handel und Gastronomie in Harmonie. Das bringt Kaufkraft in die Stadt und nicht ins Internet. Wenn allerdings, wie in Hof, die Zugangswege von den Randgebieten in die Innenstadt abgeriegelt werden, wie seit Jahren die Angerbrücke (Bild), muss sich der Dicke Hund fragen, warum so eine Blockade, zumindest für Fußgänger und Radfahrer, nicht schon längst beseitigt ist. Gutachten, Arbeitskreis, Aussitzen? Für uns der Dicke Hund des Monats.

Hofoskop: Stier (21.04.-20.05.)

Der Stier ist der Inbegriff vom sympathischen Genussmenschen. Ein sehr treuer und warmherziger Mensch, der Freundschaften fürs Leben schließt. Mit seiner positiven Grundhaltung strotzt er nur so vor Geduld und Gelassenheit, wofür ihn viele beneiden. Passend zu seinem Element Erde bleibt er auf dem Boden der Tatsachen. Er hat nichts gegen neue Ideen und Visionen, doch umsetzbar, gut kalkuliert und zu Ende gedacht müssen sie sein. Wenn sich der pragmatische Stier für etwas einsetzt, dann mit der für ihn bekannten Ausdauer. Er strebt nach Sicherheit und schätzt Verlässlichkeit – für sich und für die, die ihm wichtig sind. Deshalb sind Entscheidungen bei ihm immer wohlüberlegt. Das gilt auch im Privatleben. Hat er erst einmal seine bessere Hälfte gefunden ist er Familienmensch durch und durch. Absolut treu und verlässlich. Er liebt Traditionen und schätzt Liebgewonnenes. Manche sagen ihm Geiz nach, dabei ist er einfach kein Freund von Geldverschwendung. Das Preis-Leistungsverhältnis ist wichtig, dann gibt er für ein gutes Essen, Kunst, Musik und Produkte mit hoher Qualität auch etwas mehr aus. Mit Hochwertigem aus Handwerk und Landwirtschaft ist er immer zu begeistern.

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