Der Dicke Hund im Juli

Schon seit Jahren bellt sich der Dicke Hund die Lunge aus dem Leib um zu warnen. Davor, dass in Hof bald nichts mehr gehen könnte. Oder besser, nichts mehr fährt. Gar beides. Die Angerbrücke ist hermetisch abgeriegelt, da kommen weder Autos drüber, noch Zweiradfahrer oder Mütter mit ihren Kindern. Die Verbindung zwischen dem Mühldamm hin zu Ludwigstraße und Altstadt auf der einen Seite und der Fabrikzeile hin zur Baugenossenschaft und dem „Vertl“ sind gekappt. Die Angerbrücke soll noch in diesem Jahr abgerissen und dann neu gebaut werden. Wesentlich mehr Verkehr führt über die Friedrich-Ebert-Brücke beim Hof-Bad. Doch auch die zeigt seit Jahren erhebliche Verschleißerscheinungen. Die Fahrbahnbreite wurde deshalb verschmälert Lkw müssen Abstand halten und dürfen 24 t nicht überschreiten. Ob die Brücke das noch lange aushält, wird von Experten bezweifelt. Eine umgehende Instandsetzung sei erforderlich, heißt es. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, sondern seit Jahren bekannt. Selbst die relativ neue Michaelisbrücke beim Mediamarkt ist reparaturbedürftig. Die Planung einer Brücke über die Saale zwischen Alsenberg und Ascher Straße, die Entlastung gebracht hätte, hat sich zerschlagen. Ansonsten empfiehlt der Dicke Hund schon mal, Bundeswehr und Technisches Hilfswerk anzufordern, um für den Fall der Fälle eine Panzerbrücke über die Saale zu bauen.

Der Lichtblick im Mai

„Souvenirs, Souvenirs“ sang schon Bill Ramsey in den 1960er Jahren. „Kauft ihr, Leute, kauft sie ein, denn sie sollen wie das Salz in der Lebenssuppe sein“. Jetzt wurde das beste Souvenir für die Stadt Hof gesucht, als nachhaltige Erinnerung an Hof und Umgebung. Dabei waren attraktive Geldgewinne in Höhe von bis zu 1.000 Euro ausgeschrieben. Und siehe da: Die Teilnehmerzahl war überraschend groß, die Vorschläge kreativ. Unter der Leitung des Vereins Küko, der mit dem Concept-Store Souvenir Hof neues Leben in den ehemaligen Leerstand in der Hofer Ludwigstraße bringen will, wurde der Wettbewerb ausgeschrieben, knapp 50 Vorschläge wurden eingereicht. Gewonnen haben eine Silikonform für die Herstellung von Schokoladen mit dem Hofer Stadtwappen, Filz-Mitbringsel mit Hofer Motiven und Schals mit HOF-Grafik. Aber auch die nicht-prämierten Objekte haben es in sich. Spiele, Bücher oder Sprüche wie „Hof is, wo‘s schee is“. Schöne Ideen und hoffentlich erst der Anfang. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im Mai

Einzelhandel und Gastronomie verschwinden aus unseren Städten. Zigtausende Arbeitsplätze werden vernichtet. Die Innenstädte bluten aus. Wie schwer es ist, selbst in guter Lage über die Runden zu kommen, zeigt das Beispiel des Hofer Concept-Stores „Souvenir“ (siehe „Der Lichtblick“) in der Ludwigstraße. Selbst mit Fördergeldern vom Bund und geschlossenem Laden am Montag und Dienstag, muss man darum bangen, ob der Förderzeitraum verlängert wird oder ob der Souvenir Concept Store (zugegeben kein einprägsamer Name) wieder geschlossen werden muss. Stellt sich die Frage, wie ein Einzelhändler oder Gastronom über die Runden kommen soll, der keine Fördergelder bekommt? Der die hohen Kosten für Miete, Personal, Energie usw. selber stemmen muss. Gegen die Konkurrenz von Onlinehändlern und System-gastronomie. Nahezu chancenlos. Deshalb bluten die Innenstädte weiter aus – wenn er nicht bald kommt, der Doppelwumms.

1.Nacktflohmarkt in der Freiheitshalle

Floh- und Trödelmärkte werden immer beliebter. Egal ob im Freien, wie in der Hofer Karolinenstraße, oder in Garagen und in noch größerem Rahmen in der Freiheitshalle. Zu den vielen Schnäppchen, die angeboten werden und bei vielen Besuchern wahre Glücksmomente hervorrufen, hat man sich nun in Hof für ein weiteres Flohmarkt-Highlight entschieden: den 1.Hofer Nacktflohmarkt. Solche Veranstaltungen gibt es zwar schon in Berlin und Hamburg, in Bayern aber ist es eine Premiere. Die Veranstalter sind verpflichtet, Jugendlichen unter 18 Jahren den Zutritt nicht zu gestatten und einen Einblick von außen zu verhindern. Deshalb wurde der fensterlose Festsaal der Freiheitshalle gewählt. Am Samstag, dem 1.April, beginnt der Nacktflohmarkt um 20 Uhr. Die Kleidung kann an der Garderobe abgegeben werden, hier erhalten die Besucher auf Wunsch einen Lendenschurz. Außer in speziell gekennzeichneten Bereichen besteht Fotografierverbot. Bei entsprechender Nachfrage soll es im nächsten Jahr den 2.Hofer Nacktflohmarkt in der Freiheitshalle geben.

Hofer Eisteich öffnet

Das Eis wird bereitet, die letzten Kufen geschliffen – am Hofer Eisteich laufen gerade die Vorbereitungen auf Hochtouren, damit die Saison am 16.12.2022 beginnen kann. „Wir freuen uns sehr, dass wir noch vor Weihnachten in die Saison starten und die Hoferinnen und Hofer einen Besuch am Eisteich in ihr Ferienprogramm einplanen können“, so Klaus Wulf, Leiter des Unternehmensbereiches Schulen, Jugend, Soziales und Sport.

Am 16.12.2022 beginnt die Eislaufsaison mit dem Nachmittagslauf von 14:00 bis 16:00 Uhr. Der Abendlauf findet von 18:00 bis 20:00 Uhr statt. „Die Personalsituation am Eisteich ist nach wie vor angespannt; daher bitten wir um Verständnis, dass wir den Betrieb mit kleinen Einschränkungen beginnen“, so Wulf weiter.

Die Betriebszeiten umfassen Mittwoch bis Sonntag. Montag und Dienstag bleibt die Anlage geschlossen. Nach den Weihnachtsferien soll es – wenn es die Situation erlaubt – auch mit dem Schulsport wieder losgehen. Die allgemeinen Öffnungszeiten sowie die Sonderöffnungszeiten während der Weihnachtsferien gibt es unter www.eisteich.de.

Vor dem Saisonstart gibt es einen Ticketvorverkauf: Die Kasse ist von Dienstag, 13.12.2022, bis Donnerstag, 15.12.2022, jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr besetzt. Hier können alle Tickets und Leistungen erworben werden. Einzeltickets sind nicht an einen bestimmten Tag gebunden und haben bis zum Ende der Eislaufsaison Gültigkeit. An den Betriebstagen öffnet die Kasse 30 Minuten vor den jeweiligen Eislaufzeiten. Noch ein kleiner Hinweis für Jahreskarteninhaber: die Jahreskarten, die in der letzten Saison erworben wurden, werden bis zum Ende der diesjährigen Saison (Ende Februar) verlängert.

Puppen und leere Whiskey-Flaschen gesucht

Sie haben Puppen und leere Whiskey-Flaschen, die Sie nicht mehr brauchen und die Sie sich auf der Bühne des Theaters Hof vorstellen könnten? Für die Ausstattung der Produktion „A Little Trip to Heaven“, die am 30. Dezember 2022 Premiere im Großen Haus feiert, sucht das Theater Hof 50 Puppen (egal in welchem Zustand, es können auch (Körper)Teile fehlen) und leere Whiskey-Flaschen, bevorzugt „Jack Daniels“ oder „Jim Beam“. Wer also eine oder mehrere Puppen oder leere Whiskey-Flaschen zu verschenken hat, wird gebeten, sich bei der Requisite des Theaters Hof (Tel.: 7070-156, e-Mail: requisite@theater-hof) zu melden oder die Puppen und Whiskey-Flaschen direkt an der Theaterpforte am Bühneneingang auf der Rückseite des Theaters (Fröbelstraße) abzugeben. Es werden aber nur geschenkte Puppen und Whiskey-Flaschen angenommen, eine Rückgabe ist nicht möglich.

Der Lichtblick im September

Die Europameisterschaften (European Championship) in München haben im August gezeigt, wie interessant Sport auch für die Zuschauer sein kann. Für unsere Region gab es auch eine besondere Bestätigung, dass hier bei Sportveranstaltungen internationale Spitzenklasse zu sehen ist. Beim Stabhochsprungmeeting in der Hofer Altstadt siegte bei den Männern der Deutsche Bo Kanda Lita Baehre mit einer Höhe von 5 Metern 72. Eben jener holte bei der Europameisterschaft die Silbermedaille mit 5 Metern 82. Der Hofer Meetingrekord liegt übrigens bei satten 5 Metern 90.


In diesem Monat gehen vor den Toren Hofs, am Tauperlitzer Quellitzsee, die Kanuten an den Start (Mehr auf Seite 64). Eine Sportart, in der bei den Europameisterschaften Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen geholt wurden. Die Faszination des Kanurennsports wird auch am Tauperlitzer See auf die Besucher überspringen. Ganz nach dem Motto: Sport, Spiel, Spannung. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im Juli

„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ sagt ein altes Sprichwort. Das ging im Juni beim Schlappentag, dem Hofer Nationalfeiertag, leider gründlich daneben. Das immaterielle Bayerische Kulturerbe wurde in diesem Jahr gestrichen, trotz einer jahrhundertelangen Tradition. Sei‘s drum, vorbei ist vorbei. „Gfressna Broodwerscht“ wie der Hofer sagt, wenn sich etwas von selbst erledigt hat. Von selbst erledigt hat sich auch eine Veranstaltung im Zentrum der Stadt Hof. „Stadtradeln“ nannte sich das ganze, was erst einmal gut klingt. Verbunden damit allerdings ein verkaufsoffener Sonntag, den die Gewerkschaft Verdi heftig kritisierte und sogar Beschwerde einlegte. Das führte dazu, dass sich der Genehmigungsweg verlängerte und die Stadt und die Gewerbetreibenden letztlich nur wenige Tage Zeit hatten den verkaufsoffenen Sonntag vorzubereiten. Das sollte sich rächen. Der Radl-Einkaufssonntag wurde kurzfristig durchgeführt – und zum brutalen Flop. Verdis Bedenken bestätigten sich: Radeln und Einkaufsbummel passen nicht zusammen. Wer zum Shoppen nach Hof fährt, nimmt in der Regel das Auto. Und genau dieser motorisierte Untersatz hatte es am verkaufsoffenem Radl-Sonntag schwer: Die Straßen der Innenstadt wurden fahrradfreundlich für den motorisierten Verkehr gesperrt. Autofahrern – egal wie einkaufswillig – wurde der Bummel schwer gemacht. Am Ende warteten Verkäufer und Verkäuferinnen vergeblich auf eine Käuferschar, die mit dem Auto lieber Seen und Freibäder ansteuerte. Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht und mit mehr Vorlauf wäre die offenkundige Diskrepanz der beiden Zielgruppen vielleicht aufgefallen. So hofft zumindest der Dicke Hund mit Blick auf die Zukunft. Sonst gibt es als nächstes vegane Stadtfeste mit Bratwurstbuden.

Der Lichtblick im Juli

Dass es ausgerechnet im Jahr der Katastrophenmeldungen eine ausgesprochen gute Nachricht für die Stadt Hof geben sollte, hatte niemand erwartet. Und doch, sie kam: Das Gelände zwischen Bismarckstraße und Marienstraße, Friedrich- und Schillerstraße, wo früher der „Zentralkauf“ stand, wurde gekauft von einer bayerischen Investorengruppe. Die wartet mit Ideen und Plänen auf, mit denen der über 10.000 qm großen Brachfläche und damit auch der gesamten Umgebung wieder Leben eingehaucht wird. Schluss mit dem Dornröschen-Schlaf, jetzt heißt es „Hof wacht auf!“. Wo bei der Vorgänger-Gruppe noch geplant war, ein gewaltiges Einkaufszentrum namens „Hof-Galerie“ hinzubauen, sollen nun auf dem „Schiller-Quartier“ in mehreren Bauabschnitten Häuser entstehen mit Praxen, Wohnungen, einer Tiefgarage mit 400 Parkplätzen, aber auch einem öffentlich zugänglichen Park mit Restaurants und Cafés. Darüber ist nicht nur Oberbürgermeisterin Eva Döhla höchst erfreut, die mit der bedeutendsten Innenstadt-Investition seit Jahrzehnten einen kräftigen Schub für Hof als Gesundheits- und Wirtschaftsstandort sieht. Mit dem eigentlichen Baubeginnn wird Mitte nächsten Jahres gerechnet. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im Juni

In den letzten Jahrzehnten gab es vor dem Hofer Volksfest nur eine Frage, die die Menschen bewegte: „Wos kost‘n heier die Mooß Bier?“ In den letzten beiden Jahren stellte sich die Frage nicht. Die Gründe waren pandemisch und können abgehakt werden. In diesem Jahr dann Erleichterung, nachdem sogar das Münchener Oktoberfest grünes Licht bekommen hatte. Da die Hofer Volksfestwirte als bisherige Betreiber Bedenken hatten, dass das teure Festzelt sich finanziell nicht stemmen lassen würde, schlugen sie einen „Open-Air-Biergarten“ vor, was abgelehnt wurde. Dafür bekam die Allgäuer Mörz Festzeltbetriebs GmbH den Zuschlag. Die hatte unter anderem auch das Bayreuther Volksfest betrieben, hier aber kurzfristig abgesagt, so dass es nun ohne Festzelt stattfindet. Dadurch aufgeschreckt, versucht die Stadt Hof verzweifelt, ein ähnliches Schicksal für ihr Volksfest Ende Juli zu verhindern. Die Stadt erwarte eine Aussage, um die Firma Mörz zu ihrer Teilnahme am Volksfest zu drängen. Interessant aber ist eine Erklärung für ihren Mörz-Zuschlag. In einem Frankenpost-Artikel heißt es, „die Stadt“ erkläre, dass Mörz „durch die Größe seines Unternehmens das coronabedingte Risiko leichter tragen“ könne. Ein Irrglaube, der die Stadt Hof einmal mehr in schwere Bedrängnis bringt. Es bleibt zu hoffen, dass städtische Phrasendrescher, die derartige Fehlentscheidungen in die Wege leiten, bald einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen können. Für das Volksfest zum Beispiel werden noch dringend Kellner und Bedienungen gesucht. Für den Biergarten und – mit viel Glück – auch für das Bierzelt.