Der Lichtblick im Mai

Man kann es ein historisches Spektakel mit überaus ernstem Hintergrund bezeichnen. Im Jahr 1430 wurde Hof von den Hussiten überfallen und dem Erdboden gleichgemacht. Der Chronist der Stadt Hof, Enoch Widman, schrieb hierüber: „Alles wurde geblündert, viel volks erschlagen, einesteils weggefüret und beides, alte und newe stadt, zu grund ausgebrandt, auch der kirchen und gotteshäuser nicht verschonet…“ Um vom damaligen Markgrafen Steuerbefreiung für den Wiederaufbau zu bekommen, mussten sie für die Verteidigung ihrer Stadt sorgen. Bisher mit der Armbrust bewaffnet, legten sich die Bürger Feuergewehre zu. Als die Hussiten die Stadt erneut belagerten, wurde mit ihnen verhandelt. Sie zogen wieder ab, nachdem sie Geld bekommen hatten. Die Scheibenschützengesellschaft im Sigmundsgraben hatte sich bewährt. Später wurde der Name „Schlappentag“ eingeführt, weil die Handwerker erst auf den letzten Drücker in ihren Schlappen in Form von Holzpantoffeln zum Pflichtschießen kamen. Heute ist der Schlappentag immaterielles Kulturerbe in Bayern. Er wird als Hofer Nationalfeiertag begangen. Mit einem großen Festumzug der Schützen und der Handwerker durch die Innenstadt zum Schießhaisla. Dort wird dann das extra für dieses Ereignis eingebraute Schlappenbier angezapft und mit Wonne getrunken. Wegen der Corona-Pandemie musste bereits die letzten Schlappentage abgesagt werden. Auch heuer soll er nicht in gewohnter Form stattfinden, sondern eine Woche vom 13. bis 19.Juni dezentral an mehreren Plätzen in der Stadt über die Bühne gehen. Bleibt zu hoffen, dass am Traditionstag, Montag nach dem Pfingstmontag, ein würdiger Schlappentag stattfindet, dessen Geschichte (leider) durchaus Parallelen zur Gegenwart zulässt. Jetzt für Montag, den 13.Juni planen: Fröhlich feiern, aber auch ernsthaft gedenken. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im Mai

Eine attraktive Innenstadt – das ist wichtig nicht nur für deren Einwohner, sondern auch für die Gäste aus Nah und Fern. Die Zeitschrift „Kommunal“ hat bundesweite Vergleiche veröffentlicht, in denen auch 587 Mittelstädte mit Einwohnerzahlen von 20.000 bis 75.000 untersucht wurden. Leitfrage war, in welchen Städten der Handel eine besondere Rolle spielt und gleichzeitig positive Lebensbedingungen vorhanden sind. 67 Indikatoren wurden herangezogen, darunter Daten zur Bevölkerungsstruktur, zur Wirtschaftskraft oder zur Wertschöpfung im Handel und im Dienstleistungsbereich. Die Stadt Hof schneidet dabei leider nicht gut ab – schlechtes Mittelfeld auf Platz 326. Weiter vorne liegen die oberfränkischen Nachbarstädte Kulmbach auf Rang 210 und Bayreuth auf Platz 165. Einen Spitzenwert erreicht die Stadt Weiden. Sie belegt deutschlandweit Platz 16, bayernweit Platz 2. Handel und Gastronomie in Harmonie. Das bringt Kaufkraft in die Stadt und nicht ins Internet. Wenn allerdings, wie in Hof, die Zugangswege von den Randgebieten in die Innenstadt abgeriegelt werden, wie seit Jahren die Angerbrücke (Bild), muss sich der Dicke Hund fragen, warum so eine Blockade, zumindest für Fußgänger und Radfahrer, nicht schon längst beseitigt ist. Gutachten, Arbeitskreis, Aussitzen? Für uns der Dicke Hund des Monats.

Stadion „Grüne Au“ wird ausgebaut (Aprilscherz)

Darauf haben die Sport- und vor allem Fußball-Fans der Region lange warten müssen. Das Stadion „Grüne Au“ war für viele Jahre ein Vorzeigeobjekt der Stadt Hof. Die erste Fußballmannschaft spielte vier Jahre in der damals erstklassigen Oberliga Süd und vier Jahre in der 2.Bundesliga. 1968 wurde der FC Bayern Hof Süddeutscher Meister. Über 19.000 Besucher sahen das Aufstiegsspiel zur 1.Bundesliga gegen Rot-Weiß Essen, der FC Bayern München wurde mehrmals besiegt. Jetzt soll an die großen Erfolge angeknüpft werden. Das marode Stadion wird für 38 Millionen Euro erweitert und generalsaniert. Es fasst dann 22.000 Zuschauer und damit mehr als das Fußballstadion in Bayreuth. Die Finanzierung ist durch hohe Zuschüsse des Bundes und des Freistaats gesichert. Für den Eigenanteil gibt es Zusicherungen von Sponsoren. Hauptsponsor wird entweder ein hier ansässiges Online-Versandhaus oder eine fränkische Brauerei. Öffentliche Vorstellung der Pläne ist am Freitag, dem 1.April, um 18 Uhr auf der „Grünen Au“.

Der Lichtblick im April

Schon früher war „der Eisteich“ am Theresienstein ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie. Jetzt wird die Anlage mit dem Freizeitsportzentrum fertiggestellt. Mit dem Neubau der Eishalle wurde bereits der Anfang gemacht. Seit letztem Jahr sind die Außenanlagen an der Reihe. Die Bauarbeiten für Pumptrack, Bikepark und Skatepark sind derzeit in vollem Gange.

Generationsübergreifend wurde an Alle gedacht. Schon die Kleinen mit ihrem Laufrad werden ihren Spaß haben, es stehen Fitnessgeräte zur Verfügung und zum Ausruhen und Entspannen gibt es Sitz- und Verweilmöglichkeiten, die bis hin zur Saale reichen. Auch gastronomisch wird der Eisteich wiederbelebt. Die Vereinsgaststätte des Schwimmvereins soll wieder bewirtschaftet werden, ebenso der Biergarten am Saaleufer. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im April

Eigentlich war die Ausstellung „Flüchtlinge und Vertriebene in Hof“ als Dokumentation der Folgen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht. Eröffnet wurde sie im Museum Bayerisches Vogtland im Januar vor zehn Jahren. Sehr sehenswert, mit Exponaten zur Geschichte der Flüchtlinge und Vertriebenen in der Stadt Hof, wo sich nach dem 2.Weltkrieg das größte bayerische Flüchtlingslager befand. Im Jahr 1989 kamen die Flüchtlingszüge aus Prag mit DDR-Bürgern am Hofer Hauptbahnhof an. Die Freiheitshalle wurde zum Notaufnahmelager umfunktioniert. Aus tragischem Anlass müsste die Ausstellung nun auf den neuesten Stand gebracht werden. Denn durch den Überfall russischer Truppen auf die Ukraine flüchten Millionen Menschen aus ihrer Heimat, viele auch nach Hof. Wir sind Zeitzeugen und müssen Flucht und Vertreibung des Jahres 2022 dokumentieren. Denn nach dem – hoffentlich baldigen – Kriegsende wird wieder die Frage gestellt werden: „Wie konnte das passieren?“ Das Museum Bayerisches Vogtland sollte schon jetzt damit beginnen, Material und Aussagen von Zeitzeugen zu sammeln, um diese Frage zu beantworten. Und festzustellen, dass Krieg, Völkermord und Vertreibung Kriegsverbrechen sind, die bestraft werden. So schnell wie möglich!

Die Freiheitshalle als Notunterkunft für DDR-Flüchtlinge. Foto: Ernst Sammer


100%-Regel im Theater Hof

Da wieder 100% der vorhandenen Plätze im Theater belegt werden dürfen, gibt es neu verfügbare Karten für eigentlich bereits seit langem ausverkaufte Vorstellungen. An diesem Wochenende betrifft dies den „ZAUBER DER OPERETTE – EIN OHRENSCHMAUS NACH ART DES HAUSES“ am Samstag, 26.03.2022 um 19.30 Uhr im Studio (FV). Auch für die Kakao-Oper „LA CENERENTOLA“ für Kinder ab vier Jahren am Sonntag, 27.03.2022 um 16.00 Uhr im unteren Foyer des Theaters Hof sind daher wieder Restkarten erhältlich. Die neu verfügbaren Karten gibt es ab sofort an der Theaterkasse, Tel.: 09281/7070-290.

Osterferienprogramm Hof

Am 28. März 2022 beginnt die Online-Anmeldung zum Osterferienprogramm der Kommunalen Jugendarbeit. Seit diesem Jahr ist die Anmeldung über das neu eingerichtete Ferienbuchungsportal der Stadt Hof möglich. Das bedeutet, dass während des Anmeldezeitraums, Interessierte von Montag, 28. März ab 8:00 Uhr bis Freitag, 1. April, 12:00 Uhr bequem zu jeder Tageszeit von zu Hause aus das gewünschte Angebot auswählen können.

Alle ausführlichen Informationen zu den Angeboten, zur Registrierung im neuen Ferienbuchungsportal (ab sofort möglich) sowie der Anmeldung ab 28. März, sind auf der Internetseite des Kinder- und Jugendbüros www.kjb.stadt-hof.de unter der Rubrik Ferien/Osterferien zu finden.

Besondere Höhepunkte im Osterferienprogramm:

  • „Entdecker unterwegs“ – vier Angebote des Museums Bay. Vogtland
    • „Handletteringkurs“ – Angebot der Stadtbücherei
    • Klettern in der Kletterhalle – Ausflug mit dem Kinder- und Jugendzentrum „Q“
    • „Mit dem Förster unterwegs“ – Ausflug mit dem Kinder- und Jugendzentrum „Q“
    • „Ritterspiele an der Burgruine“ – Ausflug mit Kinder- und Jugendzentrum „Q“
    • Geocaching im Frankenwald – Ausflug mit dem Kinder- und Jugendzentrum „Q“
    • Lama-Trekking-Tour am Döbraberg – Ausflug mit dem Kinder- und Jugendzentrum „Q“

Es gelten die tagesaktuellen Corona-Regelungen.

Stadt Hof nimmt an Earth Hour 2022 teil

Eine unbeleuchtete Stunde in Hof als Zeichen gegen Lichtverschmutzung

Sehr geehrte Medienschaffende,

am 26. März beteiligt sich die Stadt Hof an der globalen Aktion „Earth Hour“. Von 20:30 Uhr bis 21.30 Uhr wird auf nicht zwingend notwendige Beleuchtung verzichtet, um damit ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung zu setzen. Hierfür schaltet das Rathaus Hof, die VHS Hofer Land, die St. Michaeliskirche, die Marienkirche, die Freiheitshalle, das Theater Hof und das Architekturbüro fickenscher architektur+ die Fassadenbeleuchtung ab.

Jeder ist zur Teilnahme an der Earth Hour aufgefordert

Ziel der Earth Hour ist auf die Probleme aufmerksam zu machen, die durch Lichtverschmutzung für Umwelt, Mensch und Tier auftreten. Aus aktuellem Anlass, soll die Earth Hour in diesem Jahr auch ein Zeichen für den Frieden setzen.

Alle Hofer Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Gastronomie, Einzelhandel, Vereine und Institutionen sind herzlich eingeladen mitzumachen und Beleuchtung aller Art für eine Stunde abzuschalten.

Bereits das Herunterlassen der Jalousien, das Ausknipsen von Gartenbeleuchtung und das Ausschalten von Leuchtwerbung, Schaufensterbeleuchtung und Fassadenbestrahlung hilft Lichtverschmutzung in der Natur zu vermeiden.

Der Stadtteil Wölbattendorf wird komplett verdunkelt

Die Straßenbeleuchtung in Wölbattendorf wird für die Earth Hour komplett abgeschaltet. Die Lage des Stadtteils bietet sich an, da hier keine Durchgangsstraße quert.

Die lokale Feuerwehr und die Polizei werden in dieser Zeit die Sicherheit in Wölbattendorf gewährleisten. Nach und nach gehen bis 20:30 Uhr alle Lichter aus bis Wölbattendorf auf der Hofer Landkarte für eine Stunde nicht mehr zu sehen ist. Eine Drohne wird das Geschehen filmisch belgeiten. Die Wölbattendorfer Bürgerinnen und Bürger werden von der Stadt in einem offiziellen Anschreiben über die Aktion informiert und gebeten, an der Aktion teilzunehmen, in dem auch Sie für eine Stunde das Licht ausschalten.

Deutschlandweite Medienplattform mit allen Teilnehmern

Die Stadt Hof hat sich bereits zu der Aktion „Earth Hour“ angemeldet und ist auf der deutschlandweiten Medienplattform des WWF sichtbar. Alle Bürger*innen und Unternehmen, die sich entschließen auch mitzumachen, können sich unter https://www.wwf.de/earth-hour informieren, Tipps holen und auf der Medienplattform  verzeichnen lassen.

Der Lichtblick im März

Der „Alte Bahnhof“ ist Kult in mehrerlei Hinsicht. Er weist durch seinen Namen darauf hin, dass früher – gegenüber – der erste Hofer Bahnhof stand. Neben dem Wirtshaus steht das Verlagsgebäude der Frankenpost. Da wurde die Zeitung gedruckt und am späten Abend, gab es im Alten Bahnhof Diskussionen über die neuesten Meldungen, gewissermaßen als Vorgänger der heutigen TV-Talkshows. Nach der Übernahme durch Mike Thulke wurde aus dem Lokal eine Musikkneipe. Die profitierte davon, dass Bands, die auf dem Weg von Berlin nach München und umgekehrt waren, vor und nach ihrer Fahrt durch die DDR im Alten Bahnhof Station machten, ein Konzert gaben und in den Gästezimmern nach einem musikalischen und meist feucht-fröhlichen Abend übernachten konnten. Da waren Größen dabei wie die Spider Murphy Gang, Klaus Lage, Heinz Rudolf Kunze, Ginger Baker, Alexis Korner und viele andere. Danach führte Erwin Fiedler (vorher „Hofer Keller“) den Alten Bahnhof bis zu seinem überraschenden Tod im Jahr 2019 weiter. Seitdem ist die Kultkneipe geschlossen. Jetzt hat das Ehepaar Önay und Taner Sevik (vorher Grillhaus Ella) das Gebäude gekauft, will es herrichten, wenn alles klappt mit Gästezimmern und Biergarten. Innen im Lokal aber soll es so erhalten bleiben wie bisher. Die Hofer Wirtshaus- und Musik-Tradition soll fortgesetzt werden. Für uns der Lichtblick des Monats.

Wasserschaden am Theater Hof

Das Theater Hof hatte die letzten Monate mit der Corona-Pandemie und den Problemen bei der Schaustelle schon genug zu kämpfen – jetzt gabs allerdings die nächste Horrornachricht: Heute Morgen wurde die Bühne im frisch sanierten Haus inklusive des Orchestergrabens unter Wasser gesetzt. Schuld daran waren Mitarbeiter einer externen Firma, die die Sprinkleranlage falsch bedient hatten – sie löste aus. Zentimeterhoch stand das Wasser, das die Hofer Feuerwehr abpumpen musste. Dieser Vorfall hat auch Auswirkungen auf die kommenden Vorstellungen.

Der Spielbetrieb muss vorerst bis mindestens Mitte März ausgesetzt werden, einige Vorstellungen können jedoch in die Hofer Freiheitshalle und das Rosenthal-Theater in Selb verlegt werden. Die Höhe des Schadens ist noch nicht absehbar.

Mehr dazu auf den Seiten des Theaters Hof.