Hofoskop: Waage (24.09.-23.10.)

Der Optimismus und die Diplomatie der Waage sind fast schon legendär. Diese Eigenschaften lassen die Waage so manches Mal die Vermittlerin spielen, doch gerät sie dabei öfter auch selbst einmal zwischen die Fronten. Dabei wünscht sie sich im Grunde genommen nichts außer Frieden und Harmonie. Waage-Menschen sind nicht von vornherein ausgeglichen, wie immer behauptet wird, das sollen sie erst im Laufe des Lebens werden. So wie sich das Instrument Waage auch erstmal einpendeln muss. Die Gelassenheit erreichen Waage-Geborene durch innere Arbeit – genauso wie viele andere Eigenschaften, die ihnen mit Recht nachgesagt werden. Denn die Waage gilt als der Liebling der Götter. Sie ist am stärksten gesegnet mit Potenzial: Sie hat eine Begabung für Tanz, Schauspiel, Fotografie, Schreiben – und sie hat auch eine ausgeprägt therapeutische Begabung. Das größte Geschenk ist ihr unbändiger Optimismus. Ihr Motto: „Nicht das Ereignis ist wichtig, sondern das, was man daraus macht.“ Natürlich geht das einher mit Verdrängung. Karmisch gesehen darf die Waage das auch. Dinge, die ihr unerträglich sind, z.B. aus der Kindheit, federt sie ab und schafft es, in allem das Positive zu sehen.

Der Dicke Hund im September

Die Bescherung ist vorüber! Sowohl das 9 Euro-Ticket als auch der Tankrabatt von ca. 35 Cent pro Liter Benzin und 17 Cent pro Liter Diesel gehören der Vergangenheit an, die Spritpreise werden wohl über die Zwei-Euro-Marke springen. Es wird weiter an der Preisspirale gedreht, denn alle Spediteure, Busunternehmen usw. werden die erhöhten Preise an ihre Kunden weitergeben. Das 9 Euro-Ticket wurde von den Nutzern sehr gelobt. Kein Wunder, für ganze neun Euro mit der Bahn durch Deutschland fahren und dabei auch noch in allen Nahverkehrsmitteln, also in Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen, und teilweise sogar in „exotischen“ Verkehrsmitteln wie Schiffen und Schwebebahnen. Dieses Drei-Monats-Geschenk, das mit etwa 2,5 Milliarden Steuergeldern finanziert wurde, ist nun erstmal außer Kraft. Ein Nachfolgemodell soll gefunden werden. Wie und wann ist noch unklar. Ab September treten die regulären Fahrpreise in Kraft. Da kostet eine einfache Fahrt im Nahverkehr von Hof nach Berlin je nach Tageszeit zwischen 22,50 € und 59,10 €. Wer mit den Hofer Stadtbussen eine Fahrt unternimmt, bezahlt dann, egal wie kurz oder lang die Strecke ist, für eine Einzelfahrt satte 2,50 €.
An der Bevölkerung in ländlichen Gebieten ging das Billigticket ganz vorbei, wegen der oft fehlenden Verkehrsanbindung. Es muss viel nachgebessert werden. Denn wenn die ländlichen Räume statt das Billigticket nutzen zu können, den teuren Sprit für Autofahrten zahlen müssen, ist das für uns der Dicke Hund des Monats.

Der Lichtblick im September

Die Europameisterschaften (European Championship) in München haben im August gezeigt, wie interessant Sport auch für die Zuschauer sein kann. Für unsere Region gab es auch eine besondere Bestätigung, dass hier bei Sportveranstaltungen internationale Spitzenklasse zu sehen ist. Beim Stabhochsprungmeeting in der Hofer Altstadt siegte bei den Männern der Deutsche Bo Kanda Lita Baehre mit einer Höhe von 5 Metern 72. Eben jener holte bei der Europameisterschaft die Silbermedaille mit 5 Metern 82. Der Hofer Meetingrekord liegt übrigens bei satten 5 Metern 90.


In diesem Monat gehen vor den Toren Hofs, am Tauperlitzer Quellitzsee, die Kanuten an den Start (Mehr auf Seite 64). Eine Sportart, in der bei den Europameisterschaften Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen geholt wurden. Die Faszination des Kanurennsports wird auch am Tauperlitzer See auf die Besucher überspringen. Ganz nach dem Motto: Sport, Spiel, Spannung. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Lichtblick im Juli

Dass es ausgerechnet im Jahr der Katastrophenmeldungen eine ausgesprochen gute Nachricht für die Stadt Hof geben sollte, hatte niemand erwartet. Und doch, sie kam: Das Gelände zwischen Bismarckstraße und Marienstraße, Friedrich- und Schillerstraße, wo früher der „Zentralkauf“ stand, wurde gekauft von einer bayerischen Investorengruppe. Die wartet mit Ideen und Plänen auf, mit denen der über 10.000 qm großen Brachfläche und damit auch der gesamten Umgebung wieder Leben eingehaucht wird. Schluss mit dem Dornröschen-Schlaf, jetzt heißt es „Hof wacht auf!“. Wo bei der Vorgänger-Gruppe noch geplant war, ein gewaltiges Einkaufszentrum namens „Hof-Galerie“ hinzubauen, sollen nun auf dem „Schiller-Quartier“ in mehreren Bauabschnitten Häuser entstehen mit Praxen, Wohnungen, einer Tiefgarage mit 400 Parkplätzen, aber auch einem öffentlich zugänglichen Park mit Restaurants und Cafés. Darüber ist nicht nur Oberbürgermeisterin Eva Döhla höchst erfreut, die mit der bedeutendsten Innenstadt-Investition seit Jahrzehnten einen kräftigen Schub für Hof als Gesundheits- und Wirtschaftsstandort sieht. Mit dem eigentlichen Baubeginnn wird Mitte nächsten Jahres gerechnet. Für uns der Lichtblick des Monats.

Der Dicke Hund im Juli

„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ sagt ein altes Sprichwort. Das ging im Juni beim Schlappentag, dem Hofer Nationalfeiertag, leider gründlich daneben. Das immaterielle Bayerische Kulturerbe wurde in diesem Jahr gestrichen, trotz einer jahrhundertelangen Tradition. Sei‘s drum, vorbei ist vorbei. „Gfressna Broodwerscht“ wie der Hofer sagt, wenn sich etwas von selbst erledigt hat. Von selbst erledigt hat sich auch eine Veranstaltung im Zentrum der Stadt Hof. „Stadtradeln“ nannte sich das ganze, was erst einmal gut klingt. Verbunden damit allerdings ein verkaufsoffener Sonntag, den die Gewerkschaft Verdi heftig kritisierte und sogar Beschwerde einlegte. Das führte dazu, dass sich der Genehmigungsweg verlängerte und die Stadt und die Gewerbetreibenden letztlich nur wenige Tage Zeit hatten den verkaufsoffenen Sonntag vorzubereiten. Das sollte sich rächen. Der Radl-Einkaufssonntag wurde kurzfristig durchgeführt – und zum brutalen Flop. Verdis Bedenken bestätigten sich: Radeln und Einkaufsbummel passen nicht zusammen. Wer zum Shoppen nach Hof fährt, nimmt in der Regel das Auto. Und genau dieser motorisierte Untersatz hatte es am verkaufsoffenem Radl-Sonntag schwer: Die Straßen der Innenstadt wurden fahrradfreundlich für den motorisierten Verkehr gesperrt. Autofahrern – egal wie einkaufswillig – wurde der Bummel schwer gemacht. Am Ende warteten Verkäufer und Verkäuferinnen vergeblich auf eine Käuferschar, die mit dem Auto lieber Seen und Freibäder ansteuerte. Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht und mit mehr Vorlauf wäre die offenkundige Diskrepanz der beiden Zielgruppen vielleicht aufgefallen. So hofft zumindest der Dicke Hund mit Blick auf die Zukunft. Sonst gibt es als nächstes vegane Stadtfeste mit Bratwurstbuden.

Hofoskop: Löwe (23.07.-23.08.)

Das Motto des Sternzeichen Löwe lautet: „Ich will.“ Es sind strahlende, selbstbewusste und starke Persönlichkeiten, die es lieben, im Mittelpunkt zu stehen. Wer einen typischen Löwen charakterisieren will, kommt an einem Vergleich mit seinem tierischen Äquivalent nicht vorbei. Auftreten ist für ihn alles. Der Löwe gilt als der König der Tierwelt und tritt stets majestätisch, stolz und selbstbewusst auf. Löwen haben außerdem die Gabe, andere Menschen mit ihrer positiven Energie anzustecken und sie zu motivieren. Das Kätzchen kann allerdings auch die Krallen ausfahren. Beispielsweise wenn es um seine für sie heilige Familie geht. Löwe-Geborene führen gerne ein Leben mit Statussymbolen und lieben den Genuss. Gleichzeitig sind sie sehr großzügig. Sie sind der festen Überzeugung, dass sie selbst, aber auch alle anderen nur das Beste verdient haben. In ihrem Umfeld fühlt sich jeder sofort wohl und geborgen, denn das Sternzeichen Löwe ist sehr gönnerhaft und strahlt eine besondere Wärme aus. Der Löwe ruft aber auch schnell Neider hervor – doch tatsächlich erarbeitet sich ein Löwe seine Freuden mit einer unermüdlichen Arbeitsmoral. Für die Familie setzt er sich ohne Wenn und Aber ein und geht, wenn es sein muss, über Leichen, um das Beste für die Liebsten zu erreichen.

Der Dicke Hund im Juni

In den letzten Jahrzehnten gab es vor dem Hofer Volksfest nur eine Frage, die die Menschen bewegte: „Wos kost‘n heier die Mooß Bier?“ In den letzten beiden Jahren stellte sich die Frage nicht. Die Gründe waren pandemisch und können abgehakt werden. In diesem Jahr dann Erleichterung, nachdem sogar das Münchener Oktoberfest grünes Licht bekommen hatte. Da die Hofer Volksfestwirte als bisherige Betreiber Bedenken hatten, dass das teure Festzelt sich finanziell nicht stemmen lassen würde, schlugen sie einen „Open-Air-Biergarten“ vor, was abgelehnt wurde. Dafür bekam die Allgäuer Mörz Festzeltbetriebs GmbH den Zuschlag. Die hatte unter anderem auch das Bayreuther Volksfest betrieben, hier aber kurzfristig abgesagt, so dass es nun ohne Festzelt stattfindet. Dadurch aufgeschreckt, versucht die Stadt Hof verzweifelt, ein ähnliches Schicksal für ihr Volksfest Ende Juli zu verhindern. Die Stadt erwarte eine Aussage, um die Firma Mörz zu ihrer Teilnahme am Volksfest zu drängen. Interessant aber ist eine Erklärung für ihren Mörz-Zuschlag. In einem Frankenpost-Artikel heißt es, „die Stadt“ erkläre, dass Mörz „durch die Größe seines Unternehmens das coronabedingte Risiko leichter tragen“ könne. Ein Irrglaube, der die Stadt Hof einmal mehr in schwere Bedrängnis bringt. Es bleibt zu hoffen, dass städtische Phrasendrescher, die derartige Fehlentscheidungen in die Wege leiten, bald einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen können. Für das Volksfest zum Beispiel werden noch dringend Kellner und Bedienungen gesucht. Für den Biergarten und – mit viel Glück – auch für das Bierzelt.