Der Dicke Hund im März

Man nennt sie, verniedlichend, Telefonbetrüger. In Wirklichkeit sind es unbarmherzige Verbrecher, die sich fiese Betrugsmaschen ausdenken. Um leichte aber große Beute zu machen, suchen sie sich ihre Opfer in einer Zielgruppe, die in der Regel gutgläubig und hilfsbereit ist. Es sind Menschen höheren Alters, auf deren Geld und Wertsachen es die Banden abgesehen haben. Begann es noch mit Anrufen, dass für die Auszahlung eines hohen Gewinns eine Vorauszahlung erbracht werden soll, so greifen die Täter mittlerweile zu wesentlich brutaleren Mitteln: zum Schock, zur Drohung, zur Einschüchterung. Die Anrufer geben sich als Polizisten, Staatsanwälte oder Justizbeamte aus und missbrauchen so das Vertrauen der älteren Menschen zu diesen Berufsgruppen. Als Gründe für den Anruf werden Horrorgeschichten erzählt. Ein Kind oder Enkel habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse ins Gefängnis, wenn nicht rechtzeitig eine hohe Kaution hinterlegt wird. Das hierfür benötigte Bargeld soll an einen Abholer übergeben werden. Oder die Polizei habe Hinweise, dass in die Wohnung eingebrochen werden soll. Deshalb müssten Bargeld und Wertgegenstände „in Sicherheit“ gebracht werden. Oft rufen mehrere „Amtspersonen“ hintereinander an, um die Richtigkeit zu bestätigen. Um diesen Tätern trotz des aufgebauten Drucks keine Chance zu geben, heißt es: Bei Geldforderungen sofort auflegen und die Polizei unter Notruf 110 verständigen, Unbekannte auf keinen Fall in die Wohnung lassen. Bleiben Sie eisern – es geht um Ihr Geld!

Der Lichtblick im März

Der „Alte Bahnhof“ ist Kult in mehrerlei Hinsicht. Er weist durch seinen Namen darauf hin, dass früher – gegenüber – der erste Hofer Bahnhof stand. Neben dem Wirtshaus steht das Verlagsgebäude der Frankenpost. Da wurde die Zeitung gedruckt und am späten Abend, gab es im Alten Bahnhof Diskussionen über die neuesten Meldungen, gewissermaßen als Vorgänger der heutigen TV-Talkshows. Nach der Übernahme durch Mike Thulke wurde aus dem Lokal eine Musikkneipe. Die profitierte davon, dass Bands, die auf dem Weg von Berlin nach München und umgekehrt waren, vor und nach ihrer Fahrt durch die DDR im Alten Bahnhof Station machten, ein Konzert gaben und in den Gästezimmern nach einem musikalischen und meist feucht-fröhlichen Abend übernachten konnten. Da waren Größen dabei wie die Spider Murphy Gang, Klaus Lage, Heinz Rudolf Kunze, Ginger Baker, Alexis Korner und viele andere. Danach führte Erwin Fiedler (vorher „Hofer Keller“) den Alten Bahnhof bis zu seinem überraschenden Tod im Jahr 2019 weiter. Seitdem ist die Kultkneipe geschlossen. Jetzt hat das Ehepaar Önay und Taner Sevik (vorher Grillhaus Ella) das Gebäude gekauft, will es herrichten, wenn alles klappt mit Gästezimmern und Biergarten. Innen im Lokal aber soll es so erhalten bleiben wie bisher. Die Hofer Wirtshaus- und Musik-Tradition soll fortgesetzt werden. Für uns der Lichtblick des Monats.

Hofoskop: Fische (20.02.-20.03.)

Der Fische-Geborene gilt als einer der besten Zuhörer unter den Sternzeichen. In Kombination mit seiner ausgeprägten Sensibilität kann er sich gut in andere einfühlen und hat immer einen passenden Ratschlag parat. Er ist Gefühlsmensch durch und durch. Äußerst feinfühlig, sozial eingestellt und handelt oft selbstlos. Für Familie und Freunde würden Fische alles tun. Im Streben nach Harmonie liegt allerdings auch die Gefahr, es allen recht machen zu wollen und Streit aus dem Weg zu gehen. Manchen fällt es auch schwer den Charakter des Fische-Geborenen einzuschätzen. Denn Fische haben eine Tendenz sich anderen anpassen zu wollen. Bunt wie die Farben des Meeres, sind Fische gerne gut gelaunt und fröhlich. Sie lieben die Geselligkeit ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Haben sie ihr Herz verschenkt, unternehmen sie alles, um ihre Partner glücklich zu machen. Sie wollen gebraucht werden und zeigen ihre Liebe gern offen. Ein idealer Partner für alle, die es romantisch und verträumt mögen. Manchmal chaotisch und für manche zu sensibel, aber immer loyal und hilfsbereit. Tipp an die Fische-Geborenen: Leben Sie Ihre Kreativität aus und umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihr soziales Wesen zu schätzen wissen.

Der Dicke Hund im Februar

Frieden ist eines der wertvollsten Güter. Da können gerade die älteren Einwohner aus Hochfranken, das sich zu Zeiten der deutschenTeilung noch Nordostoberfranken nannte, ein Lied davon singen. Mauer und Stacheldraht, bewaffnete NATO-Einheiten gegen bewaffnete Warschauer Pakt-Einheiten. Drohgebärden, Säbelrasseln, von Frieden keine Spur. Das endete bekanntermaßen mit der friedlichen Revolution und der Einheit Deutschlands, der Einheit Europas. In diesen Tagen allerdings entflammt ein neues Säbelrasseln in deutschen Städten, so auch in Hof. Hervorgerufen durch ein kleines Virus, das uns seit zwei Jahren in Atem hält bzw. den Atem nimmt. Corona ist das Wort, das mittlerweile das Volk in Rage bringt und, besonders schlimm, in zwei Lager spaltet. Das ist auf den ersten Blick noch gar nicht schlimm. Gegensätzliche Positionen gibt es immer wieder und überall. Man denke nur an die Politik, wo sich verschiedene Lager gegenüberstehen. Allerdings spitzt sich die Situation in Hof in diesen Tagen zu. Die Corona-Proteste sind legitim, wenn sie denn im demokratischen Rahmen bleiben. Schwer über die Stränge schlug jedoch die Aufforderung im Internet im Telegram-Kanal „Hofer Extrawerscht“. Da wurden Impfgegner und ihre Mitläufer aufgefordert, bei der als „Spaziergang“ benannten Kundgebung durch die Stadt zu marschieren. Und zwar zu den Privatwohnungen der gewählten Stadtratsmitglieder, der Oberbürgermeisterin und der Bürgermeister. Mit Trillerpfeifen und Fackeln. Unvollkommen, denkt sich da der Dicke Hund, würden doch Trommeln und Uniformen den Spaziergang-Aufmarsch noch martialischer erscheinen lassen, angsteinflößend eben. Von diesen „Hofer Extrawerscht“ möchte der Dicke Hund nicht einmal einen Wurschtzipfel haben. Er würde ihn sofort wieder auskotzen. Hoffentlich kommt bald eine neue friedliche Revolution, eine Revolution der Friedlichen, in Hof.

Der Lichtblick im Februar

Gleich drei hochkarätige Feiern zu runden Stadtjubiläen gibt es in diesem Jahr. In Helmbrechts (Eigenwerbung: In Helmetz und auf der Welt is schee), steht das 600-jährige Stadtjubiläum an. Der Festkalender mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen steht. Leider schwebt das berühmte Corona-Fragezeichen gerade über denjenigen Festlichkeiten, zu denen viele Besucher erwartet werden. So ist das große viertägige Jubiläumsfest mit Umzug vom 15. bis 18.Juli vorgesehen. Sicher stattfinden wird der Festakt am 6.Dezember zum 600. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe an Kultur- und Musikveranstaltungen. Schon jetzt gibt es das speziell eingebraute Jubiläumsbier und die 600er-Jubiläumsbrezn zum genüsslichen Vorausfeiern.

Die Vogtlandmetropole Plauen, die Partnerstadt Hofs, feiert ebenfalls ein rundes Jubiläum. Im Jahr 1122 wurde Plauen als „plawe“ erstmals in der Weiheurkunde der St.Johanniskirche erwähnt. Im Zeichen dieses Jubiläums gibt es ein Jahr voller Höhepunkte unter dem Motto „Plauen900“. Das Parktheater ist im Mai Start und Ziel des Sächsischen Wandertages. Mitte Juni wird das Spitzenfest gefeiert. Auch in Schwarzenbach/Saale gibt es ein rundes Jubiläum – vor 700 Jahren wurde die Stadt zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Wasserschaden am Theater Hof

Das Theater Hof hatte die letzten Monate mit der Corona-Pandemie und den Problemen bei der Schaustelle schon genug zu kämpfen – jetzt gabs allerdings die nächste Horrornachricht: Heute Morgen wurde die Bühne im frisch sanierten Haus inklusive des Orchestergrabens unter Wasser gesetzt. Schuld daran waren Mitarbeiter einer externen Firma, die die Sprinkleranlage falsch bedient hatten – sie löste aus. Zentimeterhoch stand das Wasser, das die Hofer Feuerwehr abpumpen musste. Dieser Vorfall hat auch Auswirkungen auf die kommenden Vorstellungen.

Der Spielbetrieb muss vorerst bis mindestens Mitte März ausgesetzt werden, einige Vorstellungen können jedoch in die Hofer Freiheitshalle und das Rosenthal-Theater in Selb verlegt werden. Die Höhe des Schadens ist noch nicht absehbar.

Mehr dazu auf den Seiten des Theaters Hof.

Der Dicke Hund im Januar

„Wir schaffen das!“ war der prägende Ausspruch der Kanzlerin, als es darum ging, eine große Anzahl von Flüchtlingen bei uns aufzunehmen. Die Stadt Hof hat kräftig geholfen und schutzsuchenden Menschen ein neues Zuhause geboten. So hat sich die Einwohnerzahl erhöht, die Geburtenrate ist gestiegen. Um Integration erfolgreich zu machen, muss man sich auch um die Menschen kümmern, insbesondere um die Kinder. Das kostet. Und genau hier wird Hof derzeit im Stich gelassen. Ausgerechnet von den Regierungspolitikern, die das „S“ für „sozial“ im Namen tragen. Christlich-sozial in München und Sozial-demokratisch in Berlin. Die Sozialkosten der Stadt Hof explodieren und legen den Spielraum für andere wichtige Aufgaben im Jahr 2022 auf Eis. Die Kosten für den städtischen Straßenunterhalt sollten auf sagenhafte „Null Euro“ gekürzt werden. Da wird es allerhöchste Zeit, die tatsächlichen Sozialkosten offenzulegen und damit bei Staats- und Bundesregierung anzutreten. Denn „Wir schaffen das!“ kann für die Stadt Hof nicht bedeuten „Wir zahlen das!“ Die Stadt Hof hat Großartiges geleistet, daran darf sie jetzt finanziell nicht zugrunde gehen. Das wäre unterlassene Hilfeleistung und für uns der Dicke Hund des Monats.

Der Lichtblick im Januar

Wer denkt, Engel gibt es nur zur Weihnachtszeit, liegt daneben. Engel gibt‘s das ganze Jahr. Man denke nur an die Schutzengel, die viele Menschen vor einem bevorstehenden Unheil bewahren. Vor allem bei Autofahrern bekannt ist der Spruch gleich einer Mahnung: „Fahre nie schneller, als dein Schutzengel fliegt!“. Jetzt hat auch die Stadt Hof drei dieser geflügelten Lichtgestalten in der Innenstadt installiert. Tagsüber eher unscheinbar, erstrahlen sie in der Dunkelheit im hellen Lichterglanz. In Anlehnung an die Hofer Symphoniker handelt es sich um drei musikalische Himmelswesen. Ausgestattet mit Trompete, Flöte und Harfe. Zu bestaunen sind sie noch bis zum 9.Januar am Wirthplatz, am Rekkenzeplatz und am Sonnenplatz (Bild). Im Blick hat die Stadt Hof einen sechs Meter hohen Engel, der am Theresienstein stehen soll und über die Stadt Hof wacht. Vielleicht wird er ein Schutzengel, der die Stadt vor Unheil bewahrt. Zumindest symbolisch ein schönes Zeichen. Und für uns der Lichtblick des Monats.